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Krypto-Assets in der Umsatzsteuer: Umsätze im Metaverse

21. August 2023

In einem aktuellen Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) geht es um steuerrechtliche Fragen in Bezug auf Kryptowährungen. Zuvor hatte kein deutsches Gericht explizit über die Umsatzsteuer von Kryptowährungen entschieden. Der nachfolgende Beitrag bietet einen Überblick über die wichtigsten umsatzsteuerlichen Fragen im Zusammenhang mit dem Metaverse und dem Vorsteuerabzug.

Das Metaverse ist ein soziales Netzwerk, das aus virtuellen 3D-Welten besteht. Die Nutzer können sich mit Avataren in diesen Welten bewegen und verschiedene Aktivitäten ausführen. Ein früheres Urteil des BFH befasste sich bereits mit virtuellen Welten, bezog sich jedoch nicht direkt auf Kryptowährungen. Es ging um den Verkauf und die Vermietung virtueller Güter in einer 3D-Welt gegen virtuelle Dollar. Der BFH entschied, dass nur der Umtausch von Spielwährung in gesetzliche Zahlungsmittel eine steuerbare Leistung darstellt. Umsätze innerhalb des Spielgeschehens werden in der Regel nicht als steuerbare Leistungen angesehen.

Das Metaverse ist ein realer Markt

Es gibt unterschiedliche Meinungen zur Entscheidung des BFH. Einige argumentieren, dass auch im Metaverse ein verbrauchbarer Vorteil gegeben ist, zum Beispiel bei der Nutzung von virtuellem Land für Werbezwecke. Es wird betont, dass das Metaverse nicht nur eine reine Spielwelt ist, sondern ein realer Markt existiert.

Umsätze im Metaverse werden in der Regel als sonstige Leistungen betrachtet. Wer regelmäßig Einnahmen durch das Anbieten von virtuellem Land oder anderen Dienstleistungen im Metaverse erzielt, wird als Unternehmer angesehen. Die Frage des Ortes der Leistungserbringung richtet sich nach den Grundsätzen des Umsatzsteuergesetzes und kann am Sitz des Unternehmers, des Empfängers oder des Verbrauchers festgemacht werden.

Steuerliche Pflichten im Metaverse

Die meisten Umsätze im Metaverse sind steuerpflichtig, es sei denn, es greifen Befreiungsvorschriften. Die Bemessungsgrundlage für die Umsatzsteuer ergibt sich aus dem Entgelt, das in herkömmlichen Währungen oder virtuellen Währungen gezahlt wird. Bei Zahlungen mit virtuellen Währungen ist der Wert dieser Währungen in Euro zu bestimmen.

Der ermäßigte Steuersatz von 7 % findet im Metaverse nur in bestimmten Fällen Anwendung, z.B. wenn Musiker Konzerte im Metaverse geben.

Insgesamt muss das Metaverse aus steuerlicher Sicht transparent behandelt werden, um die Personen und Unternehmen dahinter zu berücksichtigen. Die Einhaltung der steuerlichen Pflichten ist auch im Metaverse erforderlich und die Frage der Rechtsdurchsetzung sollte keine Rolle bei der Steuerbarkeit spielen.

Es bleibt abzuwarten, ob zukünftige Gerichtsentscheidungen weitere Klarheit in Bezug auf die Umsatzsteuer im Metaverse schaffen werden. Bis dahin sollten Unternehmer im Metaverse ihre Umsätze und steuerlichen Verpflichtungen sorgfältig prüfen.

Im Regelfall dürften jedoch die allgemeinen Steuersätze gemäß § 12 Abs. 1 UStG zur Anwendung kommen. Hierbei handelt es sich um den Regelsteuersatz von 19 % und den ermäßigten Steuersatz von 7 %. Welcher Steuersatz konkret anzuwenden ist, hängt von der Art der Leistung ab.

Herausforderungen und Anpassungen in der steuerlichen Regulierung des Metaverse

Es bleibt allerdings abzuwarten, wie sich die steuerliche Behandlung im Metaverse weiterentwickeln wird. Da das Metaverse eine relativ neue und sich schnell entwickelnde Technologie ist, müssen die steuerlichen Vorschriften möglicherweise an die spezifischen Gegebenheiten angepasst werden. Es ist möglich, dass Regierungen und Steuerbehörden in Zukunft weitere Leitlinien und Richtlinien einführen, um die Besteuerung von Aktivitäten im Metaverse klarer zu regeln.

Darüber hinaus könnten internationale Aspekte eine Rolle spielen, da das Metaverse global agiert und Nutzer aus verschiedenen Ländern involviert sind. Die Frage nach dem Leistungsort und der Anwendbarkeit internationaler Steuerregelungen könnte daher von Bedeutung sein.

Es ist ratsam, sich bei steuerlichen Fragen im Zusammenhang mit dem Metaverse an einen Steuerberater oder Experten zu wenden, der über aktuelle Informationen und Fachkenntnisse auf dem Gebiet verfügt. Dieser kann die individuelle Situation bewerten und die steuerlichen Auswirkungen im Metaverse entsprechend berücksichtigen. Unser Team aus Steuerberatern in Düsseldorf und Oberhausen steht Ihnen bei Bedarf gerne für Ihre Rückfragen zur Verfügung.