ERP-Förderkredite 2025: Neue Finanzierungsmöglichkeiten für Digitalisierung und Innovation im Mittelstand
Zum 1. Juli 2025 hat die Bundesregierung ein neues Förderpaket zur Stärkung der Digitalisierung und Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) gestartet. Die Programme „ERP-Förderkredit Digitalisierung“ und „ERP-Förderkredit Innovation“ lösen die bisherigen Förderangebote ab und bieten mittelständischen Betrieben ab sofort mehr Flexibilität, höhere Fördersummen und einen vereinfachten Zugang zu Finanzierungslösungen.
Mit an Bord sind das Bundesministerium der Finanzen (BMF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Ziel ist es, gezielt Investitionen in moderne Technologien, innovative Geschäftsmodelle und zukunftsfähige Prozesse zu unterstützen.
Was bieten die neuen ERP-Förderprogramme?
Die beiden ERP-Förderkredite richten sich an Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro. Auch Freiberufler und Einzelunternehmen können die Programme nutzen, sofern ein Sitz oder eine Betriebsstätte in Deutschland besteht.
Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Keine Mindestkreditsumme: Auch kleinere Vorhaben können finanziert werden
- Drei Förderstufen – abgestimmt auf den Innovationsgrad des Projekts
- Ergänzender ERP-Zuschuss bei höherem Innovationsniveau
- Bis zu 25 Millionen Euro Förderung pro Vorhaben möglich
- Attraktive Zinskonditionen mit Anreizkomponente
Die drei Förderstufen im Detail
- Basisförderung
Die Einstiegskategorie richtet sich an kleine Unternehmen mit einfachen Digitalisierungs- oder Innovationsvorhaben. Der maximale Kreditbetrag liegt bei 7,5 Millionen Euro. Voraussetzung ist bei Digitalisierungsprojekten die Durchführung des kostenlosen KfW-Digitalisierungs-Checks, der den digitalen Reifegrad des Unternehmens ermittelt. - LevelUp-Förderung
Diese Stufe ist für Projekte mit erhöhtem Digitalisierungsgrad oder innovativen Produkten und Prozessen gedacht. Die maximale Fördersumme beträgt 25 Millionen Euro. Zusätzlich kann ein Zuschuss in Höhe von 3 Prozent des ausgezahlten Kreditbetrags beantragt werden – maximal jedoch 200.000 Euro. - HighEnd-Förderung
Für hochinnovative oder technologisch anspruchsvolle Projekte – etwa im Bereich Künstliche Intelligenz oder Industrie 4.0 – steht die höchste Förderstufe zur Verfügung. Auch hier sind bis zu 25 Millionen Euro pro Vorhaben möglich. Der ergänzende Zuschuss steigt auf 5 Prozent des Kreditbetrags, ebenfalls gedeckelt bei 200.000 Euro.
KfW-Digitalisierungs-Check als Voraussetzung für Basisförderung
Ein zentrales Element der Digitalisierungsförderung ist der verpflichtende KfW-Digitalisierungs-Check. Dieser unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der Standortbestimmung ihrer digitalen Infrastruktur. Auf Grundlage der Ergebnisse erhalten sie Empfehlungen für die nächsten Schritte. Nur wer diesen Check durchführt, kann die Basisförderung im Rahmen des ERP-Förderkredits Digitalisierung in Anspruch nehmen.
Antragsstellung über die Hausbank
Die Beantragung der Förderkredite erfolgt – wie bei KfW-Produkten üblich – über die jeweilige Hausbank. Der ergänzende Zuschuss kann entweder gleichzeitig mit dem Kredit oder innerhalb von drei Monaten nach Auszahlung beantragt werden. Eine vorherige Projektprüfung durch einen Finanzierungspartner ist empfehlenswert, um die Förderfähigkeit sicherzustellen.
Für wen lohnt sich das neue ERP-Förderangebot?
Die Programme richten sich an eine breite Zielgruppe: vom klassischen Mittelständler über technologiegetriebene Start-ups bis hin zu innovativen Handwerksbetrieben. Förderfähig sind unter anderem:
- Investitionen in neue Maschinen oder Software
- Einführung digitaler Prozesse und Automatisierung
- Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen
- Forschung und Entwicklung im eigenen Unternehmen
- Technologischer Wandel in bestehenden Betriebsabläufen
Fazit: Neue Chancen für den Mittelstand
Mit den überarbeiteten ERP-Förderprogrammen schafft der Staat attraktive Anreize, um Digitalisierung und Innovation im Mittelstand voranzutreiben. Die flexible Ausgestaltung, der Wegfall des Mindestkreditbetrags und der ergänzende Zuschuss machen das Angebot besonders für kleine und mittlere Unternehmen interessant.
Wer Digitalisierungs- oder Innovationsprojekte plant, sollte die neuen Programme frühzeitig prüfen und sich gegebenenfalls professionell beraten lassen – um keine Förderung zu verschenken.
Hinweis für Unternehmen in Düsseldorf und NRW:
Zusätzlich zu den bundesweiten Programmen bietet auch die NRW.BANK regionale Fördermöglichkeiten an, die sich mit den ERP-Krediten kombinieren lassen.