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Förderprogramme und steuerliche Entlastungen für KMU: So sichern Sie sich finanzielle Vorteile

31. Juli 2025

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – sie schaffen Arbeitsplätze, treiben Innovationen voran und sorgen für regionale Wertschöpfung. Gleichzeitig stehen sie unter hohem Wettbewerbs- und Kostendruck. Umso wichtiger ist es, steuerliche Vorteile und staatliche Fördermittel gezielt zu nutzen. Doch viele Geschäftsführer kennen die Möglichkeiten nicht oder schöpfen sie nicht aus. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Programme und steuerlichen Entlastungen für KMU besonders relevant sind – und wie Sie davon profitieren können.

1. Förderprogramme für Investitionen, Digitalisierung und Wachstum

Die öffentliche Hand stellt zahlreiche Förderprogramme zur Verfügung – sowohl auf Bundes-, Landes- als auch EU-Ebene. Ziel ist es, Investitionen in Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit von KMU langfristig zu sichern.

Wichtige Programme im Überblick:

  • KfW-Förderkredite
    Über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Unternehmen zinsgünstige Kredite für Innovationen, Investitionen, Energieeffizienz oder Unternehmensnachfolge beantragen. Die Beantragung erfolgt in der Regel über die Hausbank.
  • NRW.BANK-Fördermittel (für Unternehmen in Düsseldorf und Umgebung)
    Die NRW.BANK bietet spezielle Förderprogramme für Unternehmen mit Sitz in Nordrhein-Westfalen. Dazu zählen zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für Forschung, Digitalisierung und Gründung.
  • Forschungszulage nach dem FuEuFZulG
    Für Unternehmen aller Größen bietet die steuerliche Forschungszulage eine lohnende Möglichkeit, Aufwendungen für Forschung und Entwicklung fördern zu lassen. Sie ist kombinierbar mit anderen steuerlichen Entlastungen und unkompliziert beim Finanzamt zu beantragen.

Tipp: Viele Programme lassen sich kombinieren – es lohnt sich also, die Förderfähigkeit eines Vorhabens frühzeitig zu prüfen und sich gegebenenfalls steuerlich beraten zu lassen.

2. Steuerliche Entlastungen gezielt nutzen

Neben direkten Fördermitteln bestehen im Steuerrecht zahlreiche Möglichkeiten zur Reduzierung der Steuerlast. Dabei ist entscheidend, dass die Maßnahmen gezielt in die strategische Planung des Unternehmens eingebunden werden.

Wichtige steuerliche Instrumente für KMU:

  • Investitionsabzugsbetrag (§ 7g EStG)
    Unternehmen können bis zu 50 % der voraussichtlichen Anschaffungskosten eines beweglichen Wirtschaftsguts bereits vor der Investition steuermindernd absetzen – bis zu einer Höchstgrenze von 200.000 Euro. Die tatsächliche Investition muss innerhalb von drei Jahren erfolgen.
  • Sonderabschreibungen
    Neben dem Investitionsabzugsbetrag können KMU in bestimmten Fällen zusätzlich 20 % Sonderabschreibung im Jahr der Anschaffung nutzen. Dies gilt insbesondere für kleine Betriebe mit einem Gewinn von maximal 200.000 Euro im Jahr.
  • Forschungszulage (FuEuFZulG)
    Auch hier ist die Forschungszulage zu nennen: Für eigenbetriebliche Forschung und Entwicklung kann unabhängig vom Unternehmenserfolg eine steuerliche Förderung von bis zu 25 % der förderfähigen Aufwendungen beantragt werden. Diese Zulage ist besonders interessant für technologieorientierte Unternehmen und Start-ups.
  • Degressive Abschreibung
    Bei Investitionen in neue bewegliche Wirtschaftsgüter kann seit 2020 wieder die degressive Abschreibung genutzt werden – bis zu 25 % im ersten Jahr. Diese Regelung soll Liquidität sichern und Investitionen fördern.

3. Fehler vermeiden: Fördermittel richtig beantragen und dokumentieren

Förderungen und steuerliche Vorteile können erhebliche Einsparpotenziale bieten – allerdings nur, wenn sie korrekt beantragt und dokumentiert werden. Typische Fehler sind:

  • Zu späte Antragstellung (viele Programme erfordern Antragstellung vor Vorhabensbeginn)
  • Fehlende Nachweise über die Verwendung der Mittel
  • Unklare Zuordnung von Ausgaben in der Buchhaltung

Gerade bei Kombinationen aus Fördermitteln und steuerlichen Instrumenten empfiehlt sich eine abgestimmte Vorgehensweise mit einem steuerlichen Berater. Nur so lassen sich Vorteile optimal nutzen, ohne unnötige Risiken bei Betriebsprüfungen einzugehen.

Fazit: Mit gezielter Planung finanziellen Spielraum schaffen

Ob Digitalisierung, neue Maschinen oder innovative Entwicklungsprojekte – KMU stehen vielfältige Fördermöglichkeiten und steuerliche Instrumente zur Verfügung, um Investitionen zu erleichtern und die Steuerlast zu senken. Wichtig ist, die Maßnahmen frühzeitig zu prüfen und strategisch in die Unternehmensplanung zu integrieren.

Ein erfahrener Steuerberater hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten, die passenden Förderprogramme zu identifizieren und steuerliche Potenziale rechtssicher auszuschöpfen.